Der Platz mit dem Verantwortlichen

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Scheunevorplatz am Vormittag

Scheunevorplatz am Vormittag

Seit dem ersten Juni ist Olaf Hornuf im Amt als Verantwortlicher für den Scheunevorplatz. Zu diesem Datum hatte der Scheune-Verein die Zuständigkeit für die Sauberkeit und die kulturelle Belebung des 860 Quadratmeter großen Platzes übernommen.

„Ich habe hier fast sowas wie einen Rummelplatz übernommen“, grinst Ole. Gruppen von jungen Männern mit Alkohol und Zigaretten und Bluetooth-Lautsprechern, die ständig versuchen, sich lautstärkemäßig zu überbieten. Rangeleien, Pöbeleien und Drogenhandel inklusive. Dieses Wespennest versuchte er nun mit einem speziellen Kulturangebot zu bändigen.

Falafel und Gemüse

Als erste Maßnahme wurden zwei Stände aufgebaut: der Falafel-Wagen und der Obst- und Gemüse-Stand. Beide verkleinern den Platz und nehmen dem Areal etwas die riesige Betonweite. Dann hat sich Ole, immer in enger Abstimmung mit dem Scheune-Team etliche Programmpunkte ausgedacht. So gab es Lesungen, kleine Konzerte, Tischtennis-Abende, Ausstellungen, Märkte und noch viel mehr.

Und dank dieser Aktionen passierte etwas mit dem Platz. Er wurde ein bisschen bunter, ein Teil des ursprünglichen Publikums kam zurück. „Einige Gruppen sind auch abgewandert“, hat Ole beobachtet.

Olaf (Ole) Hornuf vorm Falafel-Wagen.

Olaf (Ole) Hornuf vorm Falafel-Wagen.

Das der Platz sein Gesicht gewandelt hat, stellt auch Matthias Imhof fest. Der Revierleiter des Polizeireviers Dresden-Nord betont aber, dass die Polizeieinsätze in der Äußeren Neustadt unverändert sind. „Wir müssen präsent sein“, sagt er und dazu gehöre dann auch der Scheunevorplatz. Ausdrücklich begrüßt er das Engagement von Scheune-Verein und Olaf Hornuf. „Die jeweiligen Einsatzleiter kennen ihn und seine Funktion“, sagt der Revierleiter. In einem Treffen wurde über Schwierigkeiten und Möglichkeiten des Platzes beraten.

Genaue Zahlen zur Entwicklung der Kriminalität kann Imhof noch nicht sagen, das wird erst im kommenden Frühjahr ausgewertet. Aber wenn man die Meldungen der Polizeipressestelle über die Monate verfolgt, ist die Anzahl der Gewalt-Delikte auf der Alaunstraße geringer geworden. „Das ist aber noch nicht so, wie wir uns das vorstellen“, sagt Imhof, gibt aber zu bedenken, dass andere Maßnahmen, wie zum Beispiel die Initiativen von Sozialarbeit oder der Neustadt-Kümmerin oder eben auch das Engagement des Scheune-Vereins eben erst langfristig wirken.

Eine weitere polizeiliche Maßnahme, die in diesem Sommer zum Einsatz kam, sind die Aufenthaltsverbote. Imhof betont, dass diese nur selten angewandt werden und gut begründet sein müssen. Insgesamt wurden von seinem Revier drei solche befristete Aufenthaltsverbote ausgesprochen. Weitere gab es im Zusammenhang mit den Schlägereien auf dem Alaunplatz.

Anwohner zeichnen ein differenziertes Bild von der Situation vor Ort, einige sehen den Platz nahezu unverändert als ein Hort von Kriminalität und Krawall, andere erkennen positive Veränderungen.

Positives Feedback

Ole freut sich über positives Feedback zu den Veränderungen am Vorplatz, weiß aber auch, dass er nur ein Teil der Lösung sein kann. „Ich würde mich freuen, wenn sich noch mehr Leute engagieren“, sagt er. So sucht er zum Beispiel einen Tischtennis-Paten, der sich dann um die Platten, Schläger und Bälle kümmert. „Wir haben jetzt ein kleines Brett über eine große Pfütze gelegt“, vergleicht er schmunzelnd. Es gibt noch viel zu tun, dabei hofft er auch auf Engagement der Neustädter und der Besucher. Für den kommenden Winter sprüht er schon wieder vor Ideen. So denkt er an ein Eisstock-Schieben, jedoch ohne Eis. Und auch das Neustädter Gelichter soll ein bisschen umfangreicher werden.

Scheunevorplatz am Vormittag

Scheunevorplatz am Vormittag

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